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Wie schon im letzten Jahr habe ich auch dieses Jahr wieder eine Leuchtturmfahrt parallel zur Schwentinewanderfahrt im Verein angeboten, die nicht so arg lang sein sollte. Daher habe ich als Startpunkt die Badeanstalt in der Heikendorfer BUcht gewählt. Das spart gute zehn Kilometer gegenüber einem direkten Start von unserem Bootshaus aus.
Dieter vom Nachbarverein und Klaus-Peter wollen mich an diesem sonnigen Samstag Morgen begleiten. Das Wetter ist entgegen den Erwartungen überraschend sonnig, aber der Wind ist so wie angesagt. Es weht recht konstant mit einer mittleren Fünf aus West bis Nordwest. Das stimmt mich ganz zuversichtlich, denn die Stärke können wir ganz gut handhaben und die Richtung bürgt dafür, dass wir für die Rückfahrt bei nachlassenden Kräften eine gute Unterstützung haben. Die knapp zehn Kilometer bis Bülk sind in anderthalb Stunden bewältigt. Hier machen wir kurz Pause und blicken uns tief in die Augen, ob wir die Überfahrt tatsächlich antreten wollen.
Der Himmel ist immer noch makellos blau und der Wind hat sich sogar etwas gelegt, so dass er während unserer Pause nur noch mit vier Beaufort weht. "Das sollte machbar sein.", ist die einhellige Einschätzung.
Als wir Bülk deutlich hinter uns gelassen haben und der Blick auf die weite Ostsee frei wird, sehen wir gleich, dass in weiter Ferne bereits Regenwolken aufgezogen sind. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass sie uns erreichen, aber eben auch eine kleine, dass sie an uns vorrüberziehen. Nicht dass wir den Regen fürchten würden, aber Regenschauer bedeuten eben auch immer größere Windgeschwindigkeiten und Böen. Da wir nur zu dritt und sichere Paddler sind, wollen wir unsere Chance nutzen.
Die Wellen während der Überfahrt sind bis einen Meter hoch aber gutmütig und es macht Spaß, in ihnen zu fahren. Allerdings werden wir durch Wind und Strömung kräftig nach Osten versetzt, so dass ich mit 30 Grad einen gehörigen Vorhaltewinkel fahre. Leider zeigt sich bald nach der Kabeltonne, dass die Front natürlich nicht geräuschlos vorüberzieht sondern uns demnächst erreichen wird. Als sie dann eintrifft, steigt die Windstärke auf sechs, so dass wir mit der Nase direkt in den Wind gehen, damit wir uns nicht so sehr um das Aufrechtbleiben kümmern müssen. Wenn es sich um eine einzelne Front gehandelt hätte, mag es Sinn gemacht haben, diese abzuwettern und dann im folgenden Lull weiterzufahren. Aber der Blick an den fernen Himmel zeigt deutlich, dass mit dem schönen Wetter von heute morgen Schluss ist und die nächste Front nicht lange auf sich warten lassen wird. So steht also mein Entschluss fest: Bülk ist der nächste Leuchtturm, den wir anlaufen.
Natürlich wütet die Front nur genau so lange, bis wir im Windschutz der Küste sind. Aber so können wir unsere ausgiebige Pause wenigstens im strahlenden Sonnenschein verbringen. Als es dann wieder ungemütlich wird, schlüpfen wir in unsere getrockneten Sachen und machen uns auf den Rückweg. Noch ein paar durchziehende Fronten beglücken uns mit steifem Wind und ergiebigem Regen mit dicken Tropfen. Aber wir sind so gut dabei, dass wir uns entschließen, nicht bereits in Heikendorf an Land zu gehen, sondern direkt zum Vereinsheim zurückzufahren. Zwar unterstützt uns der Wind wie erhofft, aber leider hat er doch in der Stärke etwas gegenüber dem Vormittag nachgelassen.