Mein Tochter hat mich zum Paddeln eingeladen - das kommt nicht alle Tage vor. Gerne bin ich ihrer Einladung gefolgt, den Ostermontag mit ihr in der Sonne auf dem Wasser zu verbringen. Bei ihrer Frage, wo wir hinfahren, bringe ich die Schwentine ins Spiel. Beim Anpaddeln vor drei Wochen waren die Bäume noch arg kahl, aber nach den warmen Tagen der letzten Woche sollte es nun deutlich grünlicher dort sein. Birke ist sehr einverstanden und so queren wir die Förde. Ob ich den Delphin, den wir beim Anpaddeln getroffen habe, noch mal wiedergesehen habe, möchte sie wissen. Nein, ich habe nach dem Zeitungsbericht nichts wieder von ihm gehört.

Suchbild mit Wildschwein |
An den Ufern summt und piepmatzt es aus allen Rohren. Enten, Blesshühner und Gänse gehen bereits eifrig dem Brutgeschäft nach. Als wir um eine Ecke biegen, grunzt es im Schilf. Wir haben eine Rotte Wildschweine bei ihrem Sonnenbad gestört. Missmutig trotten sie weiter ins Dickicht hinein. Es herrscht eine fast unglaubliche Idylle.
Natürlich gehe ich fest davon aus, heute wieder Schildkröten zu sehen - wenn heute kein Schildkrötentag ist, wann dann! Während Birke mir von ihrer Arbeit erzählt, versuche ich ständig das Schildkrötenufer (das linke) im Blick zu behalten. Allzu schnell ist man an diesen Schalentieren vorbei, ohne sie gesehen zu haben.
"Nun brauchen wir nur noch einen Eisvogel zu sehen!", sage ich zu Birke. Die Bedingung, diese scheuen Zeitgenossen zu Gesicht zu bekommen, ist, dass man als erster durch den Bereich paddelt, in dem sie sich aufhalten. Vor uns paddelt aber noch ein Verband aus zwei Kajaks und einem Kanadier. Zum Glück sind die aber so langsam, dass wir sie bald überholen und auch schnell weit hinter uns lassen. Es dauert gar nicht lange, bis wir belohnt werden: auch die Eisvögel sind verlässlich an der Stelle zu finden, wo man sie immer findet - vorausgesetzt, man findet sie! Wir bekommen zwei von ihnen zu Gesicht, aber an ein Foto ist nicht zu denken, dafür sind sie dann doch zu scheu und entsprechend weit weg.
Wir fahren noch unter der Brücke bei der Ottendorfer Mühle hindurch und lassen uns dann von der Strömung zurücktragen. Die Schildkröten sonnen sich nun zu sechst und auch der Delphin zickzackt immer noch durch die Schwentinemündung. Was für ein wunderschöner Ostermontag!