Sonntag, 15. Mai 2011

Mit GPS zur Tonne 4

Unser Nachbarverein feiert heute seinen 90. Geburtstag. Da bin ich eingeladen und da will ich auch gerne hingehen. Und wenn ich schon mal am Klub bin, kann ich ja auch gleich die Gelegenheit nutzen und paddeln gehen. Zuerst muss ich aber noch geduldig die vielen Reden durchstehen, die sich natürlich alle etwas in die Länge ziehen. Ich hätte nach den Bootstaufen gehen können, aber da wir eine lange Tour machen wollten, musste ich unbedingt noch mal hochgehen, um mir mit "ein paar" Schnittchen eine solide Grundlage für das Kommende zu verschaffen.

Außer Jörg ist heute mein frisch programmiertes GPS-Gerät mit von der Partie. Ich muss schließlich den Umgang damit üben, damit er mir im realen Einsatzfall leicht von der Hand geht. Ich habe eine Route eingegeben, der ich gerne folgen möchte, um zu sehen, wie sich das anfühlt und wie man mit Änderungen umgeht.

Wir hatten überlegt, die Tour am Samstag zu machen, haben sie aber wegen der Wettervorhersage, die mit Gewitterschauern drohte, um einen Tag auf den Sonntag verschoben. Wir sind etwas am zweifeln, ob das eine gute Idee war, denn nur wenige Minuten, nachdem wir auf dem Wasser sind, setzt der erste heftige Regenschauer ein. Und der Wind ist irgendwie auch nicht von schlechten Eltern. Da ich natürlich wieder viel zu hektisch meine Sachen gepackt habe, habe ich auch wieder etwas vergessen: meinen Südwester. Ich bereue es schmerzlich!

Und natürlich fallen wir wieder in unseren alten Trott, dass wir viel zu schnell fahren und uns verausgaben. Jörg ist es diesmal, der darauf aufmerksam macht und ein langsameres Tempo anmahnt. Das müssen wir echt üben! Es gehen noch hin und wieder einige Schauer über uns nieder aber wir folgen stur der durch das GPS vorgegebenen Route. Es ist wirklich praktisch, immer genau die Abdrift erkennen zu können - aber mit der Auswahl der angezeigten Daten muss ich noch experimentieren. Wir wollen zwar ausdrücklich etwas weiter als bis zur Glockentonne fahren, aber da Kiel Leuchtturm für heute außer Frage steht, loche ich die Tonne 4 als nächsten Wegpunkt ein. Etwa 20 Minute bis wir da sind, sagt mein GPS. Es soll verdammt genau recht behalten!
Jenseits von Laboe geht eine wirklich lebhafte See. War der Wind vorhin zwischen den Schauerfronten immer recht schwach, so ist er jetzt auf hohem Niveau eingerastet. Es macht Spaß, in den Wellen zu spielen. Für eine Pause am Scheitelpunkt unserer Tour ist das Wasser aber allzu ungemütlich. So fahren wir wieder bis zum Strand nach Möltenort zurück, wo wir die Boote nur auf den Sand setzen aber nicht aussteigen.
Natürlich hat sich die Windrichtung nicht die Spur zu unseren Gunsten entwickelt, so dass wir die ganze Zeit gegenan keulen müssen. Die Windgeschwindigkeit liegt leider auch deutlich über den vorhergesagten vier Beaufort. Am Ende der Tour waren es laut GPS gute 25 Kilometer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,9km/h. Das ist ziemlich hurtig. Aber auf Helgoland bezogen ist es leider nur die halbe Miete - und eine zweite solche Hälfte ist bei derartigen Verhältnissen nicht drin!

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