"Pfingsten geh ich paddeln!", diesen Pflock hatte ich am heimischen Küchentisch schon lange vorher und mehrfach eingeschlagen! Zwar hatte ich mich vor längerem mit Jörg dazu verabredet, aber der hatte unsere Absprache vergessen und war eine andere Verpflichtung eingegangen. Er wollte Fritz helfen, sein Boot nach Arnis zu bringen - ohne Zweifel ist dafür schwerer geeigneter Ersatz zu finden, als jemanden, der mit mir paddeln geht. Beim Mittwochstraining frage ich Gerrit, ob er für die kommenden Feiertage schon etwas vorhat - hat er nicht. Die Überlegung, wohin wir fahren, dauert nicht lange, denn meinen Einwand, dass eine Umrundung Fehmarns ja ausfällt, weil sie nicht genug zu bewältigende Strecke für drei Tage bietet, entkräftet er mit einem "Und wenn wir nur zwei Tage fahren?". Das ist auch viel entspannter, und ich habe dann auch noch einen Tag für den heimischen Küchentisch! Am Freitag fiel mir auch noch ein, dass wir ja gar nicht unbedingt zu zweit fahren müssen und Peter seine geplante Schleifahrt wegen mangelnder Meldungen abgesagt hatte. Kurz gefragt - ja, auch er hat Zeit und Lust.
In Gerrit haben wir einen Kundigen gefunden, der die Verhältnisse der ehemals größten Insel der Bundesrepublik bis ins intime Detail kennt. Außerdem haben wir alle so moderne Super-Handies, mit denen wir auf der Hinfahrt immer wieder nachsehen, wo ein geeigneter Startpunkt für unsere Unternehmung wäre. Unsere goldene Wahl fällt schließlich auf einen kleinen Ort am Südostende der Orther Reede mit Namen - "Gold"! Das ist nicht weit entfernt von dem Campingplatz, auf den wir uns damals bei meiner ersten Umrundung Fehmarns am ersten Abend gerettet haben.
Das Wetter ist sonnig, aber nicht besonders warm, der Wind bläst genau entgegen. Auch das ist nah dran an den Verhältnissen von damals. Aber dieses Mal steckt mir keine eben überwundene Erkältung im Bauch und meine Erfahrung, Kraft und Zutrauen sind beträchtlich gewachsen seitdem. Das erste Stück geht zwar wie vor elf Jahren stramm gegen den Wind, aber wegen des größeren Vermögens und der heute fehlenden Schwächung nagt das nicht im entferntesten am Gebälk. So gehen wir nach guten zwei Stunden zur Pause an den Strand, weil wir Lust darauf haben und nicht, weil die Batterie absolut leergelutscht ist.
Ich erinnere mich noch, dass die Strecke bis zur Nordwestspitze der Insel damals unglaublich lang war, und dieses Mal will ich es fast nicht glauben, dass wir sie in so kurzer Zeit schon erreicht haben sollen. Aber da keiner von uns eine Karte mitführt und die Landschaft irgendwie nicht sehr markant daherkommt, lassen wir uns mehr als einmal täuschen, dass das in der nahen Ferne zu erkennende Abknicken der Uferlinie schon die finale Spitze sein soll. Ist es natürlich nicht, und so können wir das herrlich grün-blaue Wasser mit den leider eine Nuance zu kleinen seitlichen Wellen doch länger genießen als gedacht. Irgendwo im grün-blauen Nirgendwo entdecke ich eine Unregelmäßigkeit in der Wasseroberfläche und forsche nach. Da schwimmt eine gigantische Angel im Bach! Ich fixiere sie auf meinem Boot und will weiterpaddeln, aber ihr Haken ist vermutlich irgendwo festgepinnt, so dass ich kaum vorankomme. Peter muss nicht retten, indem die Sehne gekappt wird. Schade, so geht mir leider Angelhaken und Köder verloren!
Nach dem ultimativen Knick der Landschaft haben wir Wind und Wellen genau von hinten und es ist ein Kinderspiel, sich dem Ziel entgegentreiben zu lassen. Auch hier hätten die Wellen ruhig einen Tuck höher sein können - aber wir wollen nicht undankbar sein. Unsere zweite Pause machen wir direkt unterhalb des Niobe-Denkmals. Anders als bei der ersten Pause, bei der ich sogar trockene Füße beim Ausstieg behielt, agiere ich hier ausgesprochen ungeschickt. Am Ende ist mein Cockpit bis zum Anschlag mit Wasser geflutet. Im Schatten des Denkmals reden wir ein bisschen über das Unglück von damals und dass wir mit unseren Booten bei den damaligen Verhältnissen bessere Chancen gehabt hätten.
Der Hafen von Puttgarden ist immer ein unangenehmes Hindernis. Der Fährverkehr ist relativ dicht und die offizielle Variante, ihn zu passieren, ziemlich ungünstig. Dort ist das Fahrwasser einfach schon viel zu breit. Also pirschen wir uns relativ dicht an den Hafeneingang heran und behalten die Fähren genau im Auge. Da eine gerade eingelaufen, die andere vor längerer Zeit ausgelaufen ist, besteht eigentlich kein Grund zur Sorge. Trotzdem gehen wir in dichter Packung an der Hafenausfahrt vorbei.
Mein Ziel ist, den damals zur Übernachtung genutzten Strand wiederzufinden. Ich weiß, dass da kurz vorher ein einsames Haus direkt auf dem Steilufer stand, das ich auch diesmal wiedererkenne. Zwar habe ich einen weitläufigen Sandstrand ohne Steine in Erinnerung, aber nach elf Jahren sind die Bilder im Kopf halt etwas verwaschen. So gehen wir an einer Stelle an Land, bei der wir doch noch einige Steine passieren müssen, bevor wir auf sandigem Untergrund unsere Zelte aufbauen können. Peter hat leider seine Schuhe vergessen. So muss er strumpfsocks im Sand rumlaufen, was seine Beweglichkeit deutlich einschränkt. Wir lassen uns durch solche Lapalien nicht die Gemütlichkeit des Abends vermiesen und sitzen noch lange gemütlich bei Kakao und Tee in mückenfreier Atmosphäre beisammen.
Die Nacht ist mild, soweit man das in einem so kalten Frühjahr wie diesem sagen kann. Der Wind ist fast komplett eingeschlafen und wir haben gestern bereits vierzig der sechzig für eine Umrundung notwendigen Kilometer geschafft. Das verspricht ein entspannter Tag zu werden. Es ist etwas bewölkt, die Sonne mogelt sich zwar immer mal durch, aber die Temperaturen sind eben nicht besonders üppig. So fahre ich mit meiner albernen signalgelben Schirmmütze durch die Landschaft, die eigentlich eher für einen Auftritt im Winter gedacht war. An Staberhuk vorbei teilt sich unsere Gruppe in zwei Teile. Peter und Gerrit versuchen eine möglichst gerade Spur zu ziehen, während ich mich recht dicht am Ufer halte. Natürlich bedeutet das einen längeren Weg, aber es geht mir gut und ich fahre zügig. Den Pausenplatz kurz westlich von Palma de Fehmarn erreiche ich deutlich vor den beiden anderen.
Wegen des mittlerweile ausgesprochen guten Wetters herrscht eine rege Betriebsamkeit am Strand. Das Steilufer hier ist von zahllosen Löchern durchsiebt - von hier in Richtung Sund-Brücke erstreckt sich die zweitgrößte Uferschwalbenkolonie Schleswig-Holsteins! Da fragt man sich doch: wo ist denn die Größte? Nach ausgiebiger Pause - wir haben noch den gesamten Tag Zeit - wollen wir die paar Kilometer bis zu unserem Ausgangspunkt zurücklegen. Anfangs merkt man es noch nicht, aber wir werden von einer ordentlichen Strömung unterstützt. Unter der Brücke kann man dann deutlich sehen, wie das Wasser Wirbel an den Pfeilern wirft. In der Ohrter Reede lässt Gerrit es sich nicht nehmen, einmal aufzulaufen, es gibt wirklich flache Stellen hier. Verbunden mit im Wasser befindlichen großen Steinen ergibt das ein brenzliges Revier bei windigen Bedingungen. Heute herrscht Flaute!
Fehmarn bietet eine wirklich lohnendeTour. Allein die Tatsache, dass man bei einer Komplett-Umrundung erhebliche Distanzen gegen den Wind bewältigen muss, machen es zu einem Garanten für lange Arme - es sei denn, man hat so viel Glück mit dem Wind und seinen Richtungen wie wir diesmal!
Sonntag, 24. Mai 2015
Sonntag, 10. Mai 2015
Regionales Sicherheitstraining 2015
Mitte Dezember wurde der Termin für das Sicherheitstraining im Mai im SEEKAYAK veröffentlicht. Einen Tag später erhielt ich die erste Anmeldung, Mitte Januar war der Kurs ausgebucht! Trotzdem trudelten munter weiter Anmeldungen ein. Der Versuch, weitere Ausbilder zu gewinnen, um mehr Gruppen betreuen zu können, scheitert an der Tatsache, dass auch in Hamburg Landunter herrscht, weil man sich vor Nachfragen nicht retten kann. Als 28 Anmeldungen eingetrudelt sind, verabrede ich mit Thomas, dass wir einen zweiten Termin am darauffolgenden Sonntag anbieten werden. Da es zwischendurch auch immer wieder Absagen gibt, muss ich nur ein paar Interessenten von insgesamt über 40 Anmeldungen absagen. Die letzte Anfrage kam am Dienstag - vier Tage vor dem eigentlichen Termin.
Das Wetter im Vorfeld war zwar gemischt, aber eigentlich nicht schlecht. Wirklich schlecht ist es erst am Samstag, als wir in überwiegend gelber Runde auf dem nicht gemähten Rasen vor unserem Bootshaus stehen. Es ist das Wochenende, an dem Kiel den Sommertrubel für eröffnet erklärt: Überall toben Veranstaltungen: Die Kiellinie ist voller Lärm und Buden wegen des Kids-Festivals, das Entenrennen findet statt, Camp24 öffnet seine Toren und in unserem Verein kommen einige Unentwegte zusammen, um beim Arbeitsdienst dem japanischen Knöterich das Fürchten zu lehren. In diesem trubeligen Durcheinander stellen wir uns im strömenden Regen gegenseitig vor und äußern unsere Wünsche und Erwartungen an diesen Lehrgang. Die zwischenzeitliche Flucht unter das Dach unseres Poloschuppens bringt etwas Linderung, kann aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es rattenkalt ist und Neoprenschuhe Füße auf Dauer nicht wirklich warm halten, wenn man sich kaum bewegt.
Am Samstag handeln wir die Theorie noch komplett an einem Stück ab, wodurch dieser Teil etwas arg lang wird und die Teilnehmer über Gebühr fordert. Am Sonntag gestalten wir die Aufteilung geschickter, so dass wir eine leichter verdauliche Mischung aus Theorie und Praxis erhalten. Überhaupt ist der Sonntag wettertechnisch nicht zu vergleichen mit dem Vortag. Hätte Britta mir nicht etwas Sonnencreme abgegeben, wäre ich abends mit einer rot leuchtenden, brummenden Birne nach Hause gekommen. Und das bessere Wetter war auch nötig, denn im Gegensatz zum Samstag, an dem alle Teilnehmer im Trockenanzug aufliefen, sind eine ganze Reihe von lediglich in Neopren gehüllten Paddlern dabei.
Die Technikübungen sind für kaum jemanden wirklich neu, aber es ist gut, sich diesen Dingen einmal gewissenhaft zu widmen und von Außenstehenden dabei begutachten zu lassen. Und ich denke, dass wir auch dem einen oder der anderen das eine oder das andere Detail vermitteln konnten, das bisher noch nicht bekannt war.
Beim nassen Teil herrscht zwar zuerst verständliche Skepsis, denn die Wassertemperatur liegt irgendwo zwischen acht und neun Grad, aber nach dem ersten Vollausstieg ist alle Zurückhaltung abgelegt und es wird beflissen geübt. Das Zusammenspiel mit Thomas klappt sehr gut und unsere gemeinsame Haltung, dass nichts in Stein gemeißelt ist, sondern sich durch Übung und Praxis bewähren muss, lässt allen Varianten und Bedürfnissen Raum.
Dass die Rückmeldungen durchweg positiv sind, schmeichelt und gibt mir Rückenwind, weiter an dieser Veranstaltung festzuhalten. Doch während bei der direkten Rückmeldung bestimmt auch immer Höflichkeit und Nettigkeit mitschwingen, ist die Tatsache, dass es Teilnehmer gibt, die wiederkommen, ein untrügliches Kompliment und zeigt, dass nicht ganz falsch sein kann, was wir machen.
Bange Blicke nach oben |
Nein, das ist nur EIN Schiff! |
Die Technikübungen sind für kaum jemanden wirklich neu, aber es ist gut, sich diesen Dingen einmal gewissenhaft zu widmen und von Außenstehenden dabei begutachten zu lassen. Und ich denke, dass wir auch dem einen oder der anderen das eine oder das andere Detail vermitteln konnten, das bisher noch nicht bekannt war.
PE-Boot - Faltboot - Hauptsache, man übt! |
Dass die Rückmeldungen durchweg positiv sind, schmeichelt und gibt mir Rückenwind, weiter an dieser Veranstaltung festzuhalten. Doch während bei der direkten Rückmeldung bestimmt auch immer Höflichkeit und Nettigkeit mitschwingen, ist die Tatsache, dass es Teilnehmer gibt, die wiederkommen, ein untrügliches Kompliment und zeigt, dass nicht ganz falsch sein kann, was wir machen.
Sonntag, 3. Mai 2015
Dreiviertel-Leuchtturm
Vorhersage: 9 - maximal 12 m/s |
Ich wollte mal etwas anderes machen als immer nur dieselbe Strecke auf der Förde fahren. Als Jörgs allfälliger Anruf kam, unsere Verabredung zu versichern, schlug ich ihm vor, zum Außenleuchtturm zu fahren. Es sollte ein guter fünfer Wind aus östlicher Richtung blasen, so dass es nicht allzu schwierig werden, aber schon richtige Wellen geben würde. Dass unsere junge Freundin das wuppen würde, haben wir ihr ohne weiteres zugetraut, lediglich bei ihrer Kleidung müsste sie noch mal etwas drauflegen - und wenn es nur dazu diente, dass uns beiden älteren Herren etwas wohler ist. Doch kurz nach Jörgs Anruf trudelt eine Mail ein, dass sie überraschend Besuch von ihrer Schwester bekommen hat und sich unser gemeinsames Abenteuer damit erübrigt.
Als unser Blick nach der Kurve in Strande über die Förde schweifen kann, sind wir - mal wieder - etwas überrascht, wie viel Weiß sich da draußen zeigt. Naja, ist halt frischer Ostwind, da sieht das so aus. Entgegen unserer Befürchtung, keinen Parkplatz für unseren Wagen direkt am Leuchtturm zu bekommen, müssen wir erstens feststellen, dass die Belegung trotz des brillianten Wetters heute nur ausgesprochen lückenhaft ist und zweitens, dass der Parkautomat nicht funktioniert, so dass wir trotz guten Willens keinen Obulus entrichten können.
Es herrscht reger Betrieb: am Ufer flanieren die Menschen und auf dem Wasser toben mehrere Regatten. Dazwischen segeln etliche Yachten, für die die Saison nun wieder angefangen hat und auch einige Traditionssegler, die bei dem Wind mit ihren geblähten Segeln wunderschön aussehen. Der Wind ist übrigens sehr stetig. Stramm zwar aber nicht bissig. Die sieben Kilometer bis zum Leuchtturm sollten kein wirkliches Problem darstellen für zwei so gewiefte Nautiker und durchtrainierte Athleten wie uns. Allein - bei mir will sich nicht so recht die Unbeschwertheit einstellen, mit der sich sonst unterwegs bin. Das wird bestimmt noch, wenn ich erst einmal warm gepaddelt bin.
Die Wellen sind nicht übermäßig groß. Nach einiger Zeit rollen die ersten heran, die die Ein-Meter-Marke überschreiten, aber sie stellen die Ausnahme dar. Mit zunehmender Entfernung von Land werden die Ausnahmen aber immer häufiger, und manche sind dabei, die bestimmt auch an der anderthalb Meter-Marke kratzen. Irgendwann kann man sich nicht mehr sicher sein, ob tatsächlich mehr Wellen höher als einen Meter sind oder niedriger. Wir haben das Gefühl, dass der Wind zugelegt hat, die Rippeln auf dem Wasser sind mehr geworden und es pfeift stärker. Ich mache mir langsam Sorgen, dass wir es noch schaffen, Marie-Theres das Auto rechtzeitig zurückzubringen. Bis zur ersten Kabeltonne haben wir eine halbe Stunde gebraucht und wenn wir dieses Tempo halten, wären es anderthalb Stunden bis zum Leuchtturm. Das ist deutlich länger, als ich eingeplant habe. Wobei "eingeplant" natürlich komplett übertrieben ist, denn von Plan kann hier keine Rede sein. Das war eher mal wieder so ein Stück aus meinem unerschöpflichen Repertoir "naiver Fahrtengestaltung". Soviel zum Thema "gewiefte Nautiker".
Meine Unbeschwertheit will sich auch nach längerem Einpaddeln nicht einstellen und zum Glück bekennt auch Jörg, dass er Bedenken hat, ob die Tour bis ganz zum Leuchtturm nicht vielleicht etwas zu viel Kraft fordert, die wir für den Rückweg bei achterlichem Wind bitter benötigen werden. Das Thema mit den durchtrainierten Athleten sparen wir uns für später im Jahr! So einigen wir uns ohne große Umschweife darauf, die zweite Kabeltonne noch zu umrunden und uns dann auf den Rückweg zu machen. Mittlerweile kann man deutlich erkennen, dass in recht geringer Entfernung zum Leuchtturm eine weitere gelbe Tonne ausgebracht worden ist. Sie trägt ein rotes Kreuz und würde somit ein Sperrgebiet bezeichnen. Ich kann noch mehrere andere Tonnen entdecken, die neu sein müssen und die ich nicht kenne. Ich muss ihre Bedeutung unbedingt klären, bevor ich das nächste Mal hier heraus fahre.
Unser Wendemanöver gestalten wir ausgesprochen behutsam. Gegen einen strammen Wind zu fahren, mag schwer sein, schwierig wird es erst, wenn man den Wind im Nacken hat und er einen schiebt. Nachdem wir mit reichlich Wackeln gedreht haben, gilt es, den Bülker Leuchtturm ausfindig zu machen, der sich wirkungsvoll zwischen den ihn umgebenden Bäumen versteckt. Etwa 210 Grad, dann klappt das schon - und immer schön sinnig und respektvoll mit den Wellen! Nach Surfen steht und vorerst nicht der Sinn, dazu ist die Saison noch zu jung, unsere Hüften noch nicht locker genug, die Wassertemperatur zu niedrig und die Entfernung vom Land zu groß. Hin und wieder versuchen brechende Wellen uns von hinten zu erschrecken und fauchen uns an - aber sie beißen nicht wirklich.
Und mit zunehmender Dauer wird die Hüfte geschmeidiger, die Entfernung vom Land schmilzt und das Zutrauen wächst. Schließlich ist alles wieder soweit ausgesöhnt, dass wir den Schub der Wellen genießen und sogar versuchen, ihn mitzunehmen und zur Beschleunigung zu nutzen. Hoffentlich bieten sich solche Bedingungen auch noch mal im Sommer, wenn die Wassertemperatur barmherziger ist. Dann könnten wir einfach einmal einen Mittwochabend hierher verlegen und richtige Seebedingungen nutzen.
Als ich mir an Land mit meinem Handy die Messwerte der Windgeschwindigkeit am Leuchtturm ansehe, bin ich doch etwas überrascht. Wir waren von 13 bis 15 Uhr auf dem Wasser. 13 Uhr ist kurz bevor die Windstärke die sechs Beaufort-Marke überschreitet, danach herschte durchgehend eine satte Sechs. Das hat die Vorhersage deutlich übertroffen. Vielleicht wäre das doch eine Nummer zu viel gewesen für Johanna. Vielleicht hätte sie mit ihrer naiven Unbekümmertheit aber auch gar nicht gemerkt, dass es mit sechs Beaufort bläst!
Alle Bilder hier.
Abonnieren
Posts (Atom)