Mitte Dezember wurde der Termin für das Sicherheitstraining im Mai im SEEKAYAK veröffentlicht. Einen Tag später erhielt ich die erste Anmeldung, Mitte Januar war der Kurs ausgebucht! Trotzdem trudelten munter weiter Anmeldungen ein. Der Versuch, weitere Ausbilder zu gewinnen, um mehr Gruppen betreuen zu können, scheitert an der Tatsache, dass auch in Hamburg Landunter herrscht, weil man sich vor Nachfragen nicht retten kann. Als 28 Anmeldungen eingetrudelt sind, verabrede ich mit Thomas, dass wir einen zweiten Termin am darauffolgenden Sonntag anbieten werden. Da es zwischendurch auch immer wieder Absagen gibt, muss ich nur ein paar Interessenten von insgesamt über 40 Anmeldungen absagen. Die letzte Anfrage kam am Dienstag - vier Tage vor dem eigentlichen Termin.
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Bange Blicke nach oben |
Das Wetter im Vorfeld war zwar gemischt, aber eigentlich nicht schlecht. Wirklich schlecht ist es erst am Samstag, als wir in überwiegend gelber Runde auf dem nicht gemähten Rasen vor unserem Bootshaus stehen. Es ist das Wochenende, an dem Kiel den Sommertrubel für eröffnet erklärt: Überall toben Veranstaltungen: Die Kiellinie ist voller Lärm und Buden wegen des Kids-Festivals, das Entenrennen findet statt, Camp24 öffnet seine Toren und in unserem Verein kommen einige Unentwegte zusammen, um beim Arbeitsdienst dem japanischen Knöterich das Fürchten zu lehren. In diesem trubeligen Durcheinander stellen wir uns im strömenden Regen gegenseitig vor und äußern unsere Wünsche und Erwartungen an diesen Lehrgang. Die zwischenzeitliche Flucht unter das Dach unseres Poloschuppens bringt etwas Linderung, kann aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es rattenkalt ist und Neoprenschuhe Füße auf Dauer nicht wirklich warm halten, wenn man sich kaum bewegt.
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Nein, das ist nur EIN Schiff! |
Am Samstag handeln wir die Theorie noch komplett an einem Stück ab, wodurch dieser Teil etwas arg lang wird und die Teilnehmer über Gebühr fordert. Am Sonntag gestalten wir die Aufteilung geschickter, so dass wir eine leichter verdauliche Mischung aus Theorie und Praxis erhalten. Überhaupt ist der Sonntag wettertechnisch nicht zu vergleichen mit dem Vortag. Hätte Britta mir nicht etwas Sonnencreme abgegeben, wäre ich abends mit einer rot leuchtenden, brummenden Birne nach Hause gekommen. Und das bessere Wetter war auch nötig, denn im Gegensatz zum Samstag, an dem alle Teilnehmer im Trockenanzug aufliefen, sind eine ganze Reihe von lediglich in Neopren gehüllten Paddlern dabei.
Die Technikübungen sind für kaum jemanden wirklich neu, aber es ist gut, sich diesen Dingen einmal gewissenhaft zu widmen und von Außenstehenden dabei begutachten zu lassen. Und ich denke, dass wir auch dem einen oder der anderen das eine oder das andere Detail vermitteln konnten, das bisher noch nicht bekannt war.
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PE-Boot - Faltboot - Hauptsache, man übt! |
Beim nassen Teil herrscht zwar zuerst verständliche Skepsis, denn die Wassertemperatur liegt irgendwo zwischen acht und neun Grad, aber nach dem ersten Vollausstieg ist alle Zurückhaltung abgelegt und es wird beflissen geübt. Das Zusammenspiel mit Thomas klappt sehr gut und unsere gemeinsame Haltung, dass nichts in Stein gemeißelt ist, sondern sich durch Übung und Praxis bewähren muss, lässt allen Varianten und Bedürfnissen Raum.
Dass die Rückmeldungen durchweg positiv sind, schmeichelt und gibt mir Rückenwind, weiter an dieser Veranstaltung festzuhalten. Doch während bei der direkten Rückmeldung bestimmt auch immer Höflichkeit und Nettigkeit mitschwingen, ist die Tatsache, dass es Teilnehmer gibt, die wiederkommen, ein untrügliches Kompliment und zeigt, dass nicht ganz falsch sein kann, was wir machen.
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