Montag, 27. Mai 2024

Komod im Boot nach Birkholm

(Text von Angela)

Das Fazit vorweg: Besser hätte es nicht sein können. Alles passte. Vier Tage mit super Wetter, einem tollen Team und einer Inselwelt, die schöner nicht sein könnte und fast direkt vor unserer Haustür liegt.

Freitag, 24.05.24: KVK bis Drejø

Wir treffen uns mittags am KVK, laden die Boote auf drei Autos und machen uns auf den Weg nach Fyn: Mathias, Johann, Sophia, Magda, Doris und Angela. Wir fahren 283 km zu unserer Einstiegsstelle, dem Svelmø Landingsplads. Einer langen Autofahrt folgt eine Inselidylle, es ist kaum zu glauben. Boote packen und los geht´s. Wir sitzen im Boot und die Entschleunigung setzt ein. Nach 12,3 km erreichen wir den Shelterplatz auf Drejø. Boote auspacken, Zelte aufbauen, kochen. Ihr kennt das Spiel. Auf dieser kurzen Tour bekommen die weniger Erfahrenen schon den ersten Eindruck über die Schwierigkeiten der Navigation. Aber auch die passenden Lösungen. Der Sonnenuntergang ist atemberaubend.

Sonnabend, 25.05.24: Drejø bis Birkholm

Wir erkunden Drejø zu Fuß und werden noch eingeladen, die Badebrücke mit aufzubauen und zu begießen. Leider haben wir keine Zeit, wir wollen weiter. Zelte abbauen, Boote packen… Auf dem Weg nach Birkholm machen wir Halt auf Hjertø, kundschaften die Bedingungen für eine mögliche Übernachtung dort aus und begegnen einer Unke. Nach 11,2 km erreichen wir Birkholm. Dort kann man im Hafen zelten und die Einrichtungen dort nutzen. Im Dorf gibt es sogar eine Dusche (5-Kronen-Stücke erforderlich) und Kühltruhen, aus denen man rund um die Uhr Eis und Brötchen kaufen kann. Der Sonnenuntergang ist gigantisch.

Sonntag, 26.05.24: Birkholm bis Avernakø

Das Frühstück wird gekrönt von Pfannkuchen, die Mathias mitgebracht hat. Weiter geht es nach Avernakø. Auf dem Weg geht es wieder um Navigation und die Einordnung der Mini-Inseln, die wir passieren. Wie sehen sie auf der Karte aus, wie in echt? Uns erwischt zwischendurch ein kleiner Regenschauer aus einem faszinierenden Wolkenhimmel und lässt Millionen Perlen auf das Wasser fallen. Wir sehen Robben! Wir treffen auf zwei Rettungsringe der CAROLINE S., Sophia und Mathias bergen sie. Mit dieser zusätzlichen Sicherheit erreichen wir nach 14,5 km einen Strand auf Avernakø, dem man vom Wasser aus nicht ansehen kann, dass dahinter eine Zeltwiese liegt. Eine traumhafte Bucht, die wir direkt zum Baden nutzen. Und hier sehen wir auch endlich den einzigen Schweinswal dieser Tour. Diesmal bleiben wir beim Zelten nicht allein, eine Gruppe holländischer Paddlerinnen und Paddler kommt nach uns an. Fasziniert beobachten wir, wie ordentlich sie ihre Boote am Strand nebeneinanderlegen und bringen dann auch etwas Ordnung in unser Chaos. Avernakø ist ein bisschen größer, auf unserer Erkundungstour finden wir eine Fischräucherei und einen Fahrradverleih im Sportboothafen. Der Sonnenuntergang wird wunderbar.

Montag, 27.05.24: Avernakø bis Svelmø Landingsplads

Auch am letzten Tag können wir die Zelte trocken abbauen, das Packen der Boote ist mittlerweile für alle Routine geworden. Die letzte Etappe ist kurz, nur 5,16 km. Wir genießen jeden Paddelschlag bei bestem Wetter.

Daten und Fakten:

Highlights der Tier- und Pflanzenwelt: Seeadler, Robben, Schweinswal, Riesenschwäne (wurden beim Näherkommen immer kleiner..), Wasservögel, Seegraswiesen.

Lektionen: Weniger Klamotten einpacken/ Wäscheklammern mitnehmen oder Leine nutzen, bei der man die Wäschestücke zwischenklemmen kann/ Navigation muss gelernt und geübt werden (Nord-Süd-Schwächen sind gar nicht so selten), Karten studieren hilft bei der Orientierung/ Stuhl und Tisch werden nicht unbedingt benötigt (Picknickbänke meist vorhanden)/ kleinere Packeinheiten wählen/ ein gutes Kopfkissen ist viel wert/ auf Hjertø steht nur eine Windmühle.

Schön war es auch zu sehen, was andere mithaben, welche nützlichen Ausrüstungsgegenstände es gibt und wie man den Speiseplan lecker und abwechslungsreich gestaltet. Das Boot kann ein Kühlschrank sein!

Mathias hat als navigatorischer Begleiter jeden Tag neue Aufgaben gestellt, jeden Tag führte ein anderes Team die Gruppe und wir haben festgestellt, wie wertvoll es ist, diese Verantwortung zu übernehmen. Annahmen bei der Einschätzung der Umgebung werden dann möglicherweise durch die Realität korrigiert.

Da unsere Tagesetappen nicht lang und wir schneller waren als gedacht, hatten wir viel Zeit zum Genießen. Johann als Frühstaufsteher nutzte die Zeit zum Zeichnen und erschuf kleine Kunstwerke, die die Stimmungen in der Umgebung perfekt einfingen.

Tusind tak Sydfynske Øhav!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen