Ich mache mit Olav einen Erkundungsgang über die Insel, bei dem wir die Einzelheiten zum roten Symbol "Sonstige Zeltmöglichkeit" auf der Karte klären wollen. Die Insel ist nicht wirklich groß und der Hauptort, der auch der einzige ist, ist schnell erreicht. "Til Salg" scheint eine bedeutende Persönlichkeit auf den Inseln hier zu sein, denn an vielen Häusern liest man seinen Namen. Selbst der Krug, der bei meinem letzten Besuch hier noch in Betrieb war, ist in seinen Besitz übergegangen. Eine absehbare Entwicklung, aber sie macht wehmütig und nachdenklich. Am Nordufer, etwas westlich vom Segelhafen ist eine Anlandestelle, an der sogar zwei Trolleys liegen, mit denen man sein Boot zum Übernachtungsplatz bollern könnte. Den haben wir auf dem Herweg glatt übersehen, aber auf dem Rückweg erkennen wir den recht großen Karavan-Stellplatz, auf dem erstaunlich viele Campingwagen stehen. Das wäre eine Möglichkeit, wenn man mit einer Gruppe und in der Hochsaison unterwegs ist.
Es hätte auch den ganzen Tag schütten, kalt sein und wehen können - aber nichts dergleichen! Wir werden heute wirklich verwöhnt: Das Gras, die Boote und unsere Zelte sind furztrocken, als wir alles zusammenpacken (Nein, das Gras haben wir da gelassen, aber die Bank haben wir wieder weggeräumt!). Sogar unsere Wäsche auf der Leine hat sich der Wirkung der Sonne nicht verweigern können. Ich liebe es, meine Ausrüstung trocken in mein Boot zu stauen! Für heute steht keine große Bewährungsprobe an. Olav hat mit Hilfe von Trenks Navigationsrechner (so 'ne Art viereckiges Geodreieck mit Bindfaden dran) die Peilung von unserem Standort nach Mommark ausgependelt. 200 Grad - auf den nächsten vollen Hunderter gerundet. Wind findet eher nicht statt, dafür scheint die Sonne. Der Belt ist gegenüber unserer Herfahrt nicht wieder zu erkennen. Heute konnte man die Überfahrt auch mit einer Badenudel bewerkstelligen. Wir fahren mit konstanter Geschwindigkeit in Harmonie und Eintracht der Sonne entgegen. Aber irgendwann ist Trenk zuviel Harmonie, weil er in der Mitte zwischen uns fährt und ständig aufpassen muss, dass er weder mit dem einen noch mit dem anderen kollidiert. Also disharmonieren wir etwas und geben uns so mehr Raum.Vier Tage voller Gegenwind? Vier Tage mit tollen Erlebnissen, in toller Natur. In hohen Wellen und dichtem Nebel. In Sonne und Wind. In Einklang. Zusammen mit einem in den vergangenen Jahren so wunderbar gereiftem Partner und einem in den kommenden Jahren reifenden Neuling. Wunderbar, welche Erlebnisse so kleine Boote einem ermöglichen.
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