Heute gibt das schöne Wetter ein kurzes Intermezzo. Ich will die Gelegenheit nutzen und lasse mich von Birke zum Bülker Leuchtturm fahren. Ich bin bereits in voller Paddelmontur, so dass ich keine langen Umzieh-Arien vollführen muss, sondern direkt ins Boot steigen und losfahren kann. Ich will heute zum Außenleuchtturm. Es weht ein kaum spürbarer Wind aus Westen und die Sonne scheint, so dass ich keine Bedenken habe, die ausgesetzte Tour trotz der kalten Jahreszeit alleine zu wagen.
Ich bin keine hundert Meter gepaddelt, als ich feststellen muss, dass mein Skeg sein Gehäuse nicht von alleine verlässt. Ich überlege kurz, ob ich für diese Tour einfach auf die Skeg-Unterstützung verzichten soll, denn die Bedingungen sind ja wirklich nicht widrig. Aber dann gehe ich doch auf Nummer Sicher und fahre noch einmal zurück an den Strand, um das Skeg zum Mitzuspielen zu überreden
Es herrscht ausgesprochen gute Sicht und um mich herum sind Unmengen an Seevögeln auf dem Wasser und in der Luft. Bei Sonnenschein scheint die Bereitschaft, sich in die Luft zu schwingen deutlich höher zu sein, als bei trübem Wetter. Ich kann wieder vornehmlich Eiderenten und Trauerenten ausmachen. Keine Samtenten, so sehr ich auch versuche, welche zu sichten. Und Eisenten - sollte ich hier jemals geschrieben haben, Spießenten gesichtet zu haben, dann werden die hiermit allesamt zu Eisenten umdeklariert! Spießenten sind Gründelenten und eher gar nicht auf der offenen Ostsee anzutreffen!
Der Wind kommt ziemlich genau aus Westen. Und natürlich werden die Wellen größer mit zunehmender Entfernung vom Land. Einige erreichen bald einen halben Meter. Ich bin doch etwas überrascht, wie viele weiße Schaumkronen sich jetzt auftun. Je weiter ich mich dem Leuchtturm nähere, desto höher werden die Kämme, desto tiefer die Täler und desto häufiger brechen sie rauschend. Ich bin mittlerweile heilfroh, dass ich mein Skeg nutzen kann, denn so ist es doch erheblich entspannter, den Kurs zu halten.
Hier sind die Wellen schon wieder deutlich kleiner |
Schneller als gedacht bin ich wieder im Windschutz des Ufers und kann den Telefonanfruf absetzen, der meinen Rücktransport sichern soll. Bei der nachträgliche Auswertung der Windgeschwindigkeiten bin ich doch etwas überrascht, aber eigentlich auch nicht, denn die Daten sind durchaus mit den erfahrenen Verhältnissen im Einklang.
Fahrtzeit: ca. 11:15 bis 13:45 |
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