Samstag, 11. Mai 2013

Kiel Flensburg Teil 3: Von Broager nach Flensburg

Am Morgen ist das Wetter noch unentschieden. Über Dänemark liegt dichte, dunkle Bewölkung, über Deutschland scheint die Sonne. Zum Glück hat der Wind abgenommen, denn es soll heute ausnahmslos nach Westen gehen und das wäre mit dem Wind von gestern nicht erquicklich.

Mit dem Frühstück und den anderen Verrichtungen sind wir zur gleichen Zeit fertig, wie die Gruppe aus Hannover. Bei denen ist die Frage der Bekleidung auch durchaus unterschiedlich beantwortet worden. Die Antworten reichen von Trockenanzug bis kurze Hose mit kurzärmliger Jacke. Wir sind gleichzeitig auf dem Wasser und haben das gleiche Ziel, die Ochseninseln. Aber wir ziehen es doch von Anfang an vor, unser eigenes Tempo zu fahren. Wir werden uns ja "später" noch einmal treffen.

Auf der Förde herrscht Rum-Regatta. Da ist viel altes Holz auf dem Wasser und noch mehr weißes Tuch. Zu so einem Anlass gehört eigentlich eine frische Brise und vor allem Sonnenschein. Beides ist heute nicht zu haben - der Himmel ist grau und der Wind lustlos. Trotzdem macht es Spaß, den alten Schiffen zuzusehen und ihre interessanten Riggs zu bewundern. Ich kann sogar das erste Mal in meinem Leben einem Rah-Segler aus nächster Nähe dabei zusehen, wie er ein Wendemanöver durchführt. Ausgesprochen anspruchsvoll und interessant!

Auf den Ochseninseln machen wir eine ausgiebige Pause sowie den obligaten Spaziergang über die Insel. Kaffee und Kuchen muss auch sein. Als wir uns wieder auf den Weg machen wollen, läuft auch die Hannoveraner Gruppe ein. Es war schon die richtige Entscheidung, dass wir unser eigenes Tempo gefahren sind.

Während wir in Richtung Flensburg laufen, verdunkelt sich der Himmel immer weiter. Wir passieren die großen Mengen an Traditionsseglern, die sich hier im Hafen eingefunden haben und treffen auf einen, der mit seinem Seitenschwert die Wendetonne geknutscht hat. Da ist einiges an Reparatur fällig in der nächsten Zeit. Kurz vor dem definitiven Ende der Förde finden wir einen klitzekleinen Sandstrand, an dem wir unser Boote aus dem Wasser holen. Ich organisieren kurz unsere Rückholung und Peter eine Duschmöglichkeit im Hafengebäude. Während wir das Salz und die Kälte der letzten Tage mit wohlig warmen Wasser aus Haaren und Körper duschen, setzt draußen sintflutartiger Regen ein, der auch die folgenden Tage nicht aufhören soll. Ein besseres Timing für unsere Tour hätte wir gar nicht treffen können.

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